WENN NICHTS MEHR GEHT - WEGE ZURÜCK INS LEBEN


trauma-sensible arbeit mit schwer belasteten menschen

 

Ein Trauma ist per definitionem eine psychische Ausnahmesituation und eine Reaktion auf ein überwältigendes Ereignis, das (noch) nicht verarbeitet werden konnte. Dieses überwältigende Ereignis reicht, wenn es unverarbeitet bleibt, immer noch in die Gegenwart und den Lebensalltag eines Menschen hinein und verursacht dort mehr oder minder unangenehme Probleme.

 

Die Reaktion von Menschen auf traumatische Lebensereignisse  hängt von vielen verschiedenen Faktoren ab, und oft lassen bei guter Begleitung durch Familie oder im Freundeskreis die eigenen Selbstheilungskräfte die akuten Belastungsreaktionen auch wieder abklingen, sodass Betroffene das Erlebte selbst gut verarbeiten können.

 

Manchmal jedoch reicht das Gespräch mit Angehörigen oder im Kreis vertrauter Menschen nicht aus, dann sollten die Wunden (der Vergangenheit) behutsam behandelt werden, denn es gibt Wunden, die die Zeit allein nicht heilen kann.

 

Je früher ein Trauma in der Lebensbiographie eines Menschen stattgefunden hat, desto sensibler sind die neurobiologischen Traumareaktionen, und desto geringer sind meist auch die persönlichen Ressourcen (gewesen) mit dem Erlebten umzugehen, da in jungen Jahren die Lebenserfahrung oft fehlte "reif" auf überwältigende negative Lebensereignisse zu reagieren.

 

Wirken sogar mehrere belastende Faktoren zusammen, kann dies ernsthafte Folgen haben: 

  • Physische Symptome: Schwitzen, erhöhte Herzfrequenz, erhöhter Blutdruck, Atemnot, Schüttelfrost etc.
  • Emotionale Symptome: Hilflosigkeit, Orientierungsverlust, Gereiztheit/Aggression, Erschöpfung, Niedergeschlagenheit etc.
  • Kognitive Symptome: Sprachschwierigkeiten, Erinnerungslücken, Entscheidungsschwierigkeiten, Konzentrationsprobleme etc.

Wenn mehrere Stressbelastungen zusammenwirken und der emotionale Druck zu groß wird, reagiert der Mensch oft in einem (früher einmal sinnvollen) "Notfall-Modus": einer Erstarrung, einer Flucht oder dem Kampf-Reflex. Dies sind im Grunde genommen durchaus gesunde Reaktionen auf eine Ausnahmesituation, der überforderte Mensch allerdings verbleibt in diesem Modus - sein seelisches Leben wird zum Überlebenskampf. Auch da, wo gar kein Notfall vorherrscht reagiert seine Psyche mit verschiedenen Traumareaktionen, die das Bestehen einer Überbelastung anzeigen:

  • Wiedererleben der traumatischen Situation in Form von Bildern und Gefühlen, sogenannte Flash-Backs
  • Symptom-Ausweitung auf immer mehr Situationen und dadurch immer mehr Einschränkungen
  • Verlust an Lebensfreude und Lebensqualität
  • zunehmende Belastung für das Umfeld und die Partnerschaft
  • drohende Arbeitsunfähigkeit
  • zunehmende Schwierigkeiten in sozialen Beziehungen
  • soziale Isolation, Rückzug und Vereinsamung

WUNDEN GEHÖREN BEHANDELT - ODER WIE MAN LERNT EIN KROKODIL ZU FANGEN


 

Traumatisierungen haben oft massive Stressreaktionen zur Folge, die mit tiefen psychischen, körperlichen und sozialen Verunsicherungen einhergehen können. Auch wenn das Erlebte nicht mehr rückgängig zu machen ist, kann Trauma-sensible Begleitung entschieden dazu beitragen sich wieder zu stabilisieren und ein neuer, glücklicher Mensch zu werden. 

 

Die traumatischen Ereignisse können behutsam verarbeitet und in die eigene Lebensbiographie eingewoben werden, um dem Trauma so eine letztlich heilende Form zu geben. Denn im Schmerz von gestern liegt die Kraft von morgen!

 

Der Mensch wird kostbar durch seinen Schmerz, und ein schwerer Schicksalsschlag kann einen Menschen mitunter auch wieder zurück zu sich selbst bringen, zurück zu seiner inneren Kraft und auf seinen eigentlichen Weg. In seinem Leid entdeckt der Mensch seine Lebensfreude wieder, seinen Lebensmut, seinen Kampfgeist und seine Leidenschaft. Er entdeckt seinen inneren unverwundbaren Kern und entwickelt Kräfte, die niemand in ihm vermutet hätte, am wenigsten er selbst. 


traumabehandlung in 3 phasen

Stabilisierungsphase: 

Sie ist die erste Basis und die wichtigste vertrauensstiftende Phase, in der die betroffenen Menschen mit Hilfe unterschiedlicher Techniken lernen mit überflutenden Bildern, Ängsten, Albträumen und ihren mitunter überbordenden Gefühlen umzugehen. Hypnose ist hier besonders schonend und das Mittel erster Wahl, weil sie viele Möglichkeiten zur Stärkung, Impulskontrolle und auch viele Entspannungsmöglichkeiten beinhaltet.

 

Aufarbeitungsphase: 

Es erfolgt eine äußerst behutsame Konfrontation mit den Ereignissen, die stets durch die heilsamen Suggestionen der Hypnose getragen werden. Das heißt, das Erlebte muss keinesfalls wieder erlebt, ja oft nicht einmal ausgesprochen werden, denn mit der Kraft des Unterbewusstseins kann das innerpsychische System traumatische Inhalte und ihre Folgen ganz alleine verarbeiten, während der betroffene Mensch sich in seiner Phantasie an einen sicheren und geschützten Ort, den "Save Place" begeben kann. 

 

Integrationsphase: 

In der dritten und letzten Phase geht es überwiegend darum zu akzeptieren, dass das Erlebte nicht wieder rückgängig zu machen ist, aber unter besonderen Umständen einen besonderen Menschen mit besonderen Fähigkeiten geformt hat. So wird es möglich am Aufbau neuer Lebensperspektiven zu arbeiten und Maßnahmen zur Rückfallvorbeugung zu ergreifen. Den Abschluss dieser Phase bildet eine heilsame, in vielen Fällen bereits gelebte Vision eines neuen Selbstgefühls.


tja, und wie fängt man nun ein krokodil?

Lassen Sie es mich so formulieren: Jedes Symptom hat seinen Sinn, wenn wir den Hintergrund verstehen, vor welchem es entstanden ist. In Hypnose gilt es den Kontext und die Zusammenhänge sichtbar zu machen, dann löst sich das Symptom auf.

Keine Esoterik, keine Zauberei, sondern moderne Wissenschaft!