WEIL ZEIT ALLEIN NICHT ALLE WUNDEN HEILT: EINE VERLETZTE KINDHEIT AUFARBEITEN


Ein besonderes Anliegen in meiner Arbeit ist mir die Heilung von Verletzungen aus der Kindheit, denn ich finde diese sanfte Arbeit mit dem inneren Kern eines Menschen besonders schön und heilsam.

 

Aus der täglichen Erfahrung in meiner Praxis sehe ich, dass die meisten Probleme als Erwachsene ihre Wurzeln in der (frühen) Kindheit haben, als wir noch abhängig, hilflos und bisweilen ohnmächtig waren. Um ein zufriedenes Leben führen zu können, ist es daher entscheidend, wie wir diese frühe Lebensphase erlebt und wie wir sie verarbeitet haben bzw. ob und wie wir als Kind gefördert und unterstützt wurden. Wenn Sie häufigem Schimpfen, Liebesentzug, Demütigungen oder sogar Gewalt ausgesetzt waren, ist es nötig diese Wunden zu heilen.

 

Wer eine akute Lebenskrise durchläuft, hat oft den Kontakt zum "inneren Kind" verloren und fühlt sich leer, hilflos oder isoliert. Das Leben verlässt die gewohnten Bahnen, es fehlen Ziele und Orientierung, zum Beispiel nach einer Trennung, dem Verlust der Arbeit, bei schweren Erkrankungen oder extremer Überlastung. Solche Erfahrungen lassen sich nicht immer vermeiden, sie sind Teil unseres Lebens. Jeder Mensch kann im Laufe seines Lebens in eine solche Lebenskrise oder Erschöpfungsdepression stürzen.  

 

Durch die behutsame und schonende Auseinandersetzung mit der eigenen Kindheit ist es möglich, zu den Wurzeln früherer emotionaler Verletzungen zu gelangen und diese aufzulösen. Erziehungsstile wie Liebesentzug, bloßstellen, anschreien, Angst machen und Ähnliches führen zu Verletzungen der kindlichen Seele und zur Schädigung des Selbstwerts und zu Existenzängsten. Es kann daher sehr lohnenswert sein sich auf behutsame Weise mit den Narben der eigenen Kindheit zu beschäftigen und alte Kindheitserlebnisse aufzuarbeiten. Ich finde diese sanfte Arbeit mit dem inneren Kern eines Menschen besonders schön und heilsam. 

 

Zwar können wir die Vergangenheit und das was uns als Kind zugestoßen ist oder uns belastet hat nicht ändern, aber wir können auch im Nachhinein sehr wohl vieles dafür tun, dass schmerzhafte Ereignisse und Erinnerungen zunehmend verblassen oder überschrieben werden, um gut damit leben und umgehen zu können. 

 

Wir tun dies vor allem dadurch, dass wir im Heute lernen uns selbst zu trösten und zu versorgen, zu hegen und zu pflegen. Das geschieht durch die wunderbare Kraft der Imagination, das heißt unsere eigene Vorstellungskraft, die wahrhaft unbegrenzt ist und große Heilkraft besitzt. Probieren Sie es aus, Hypnose kann hier tatsächlich manchmal "Wunder" wirken! 


MEHR FLEXIBILITÄT UND WIDERSTANDSKRAFT


 

Durch Erlebnisse im Erwachsenenalter kann ein früherer Schmerz aus der Kindheit reaktiviert werden. Der Körper oder die Psyche rebellieren, wenn die Erinnerung, die oft auch unbewusst sein kann, noch nicht vollständig aufgearbeitet ist. Lange Zeit ging man davon aus, dass eine verwundete Seele dadurch heilt, dass man sich möglichst intensiv mit erlittenem Leid auseinandersetzt. Das ist nicht ganz falsch, aber auch nicht unbedingt ganz richtig. Die Auseinandersetzung mit dem Erlittenen setzt Stärke voraus, und so scheint es aus heutiger Sicht sehr wichtig, dass Stärken entdeckt und ausgebaut werden. Man spricht dann von Resilienz, seelischer Widerstandskraft also.

 

Was kann helfen die Seele zu heilen?

  • Eigene Räume im realen und im übertragenen Sinn (eigener Arbeitsraum, Hobby-Raum etc. und zB Raum für eigene Gedanken)
  • Vorbilder und das Kopieren einzelner Verhaltensmuster (nicht der ganzen Person)
  • das Anerkennen des eigenen So-(geworden)-Seins
  • die Bereitschaft eigene Bilder zu haben und eine eigene Sprache, eine eigenständige Identität also
  • die Lust am Widerstand gegen Anpassung oder gar Unterdrückung

um nur einiges zu nennen.